Asienreise/Koh Tao und Bangkok Nunja, Koh Samui. Lange hielt es mich dort nicht (genauer gesagt nur eine kurze Nacht) – die Insel ist schrecklich touristisch. Sturzbetrunkene falangs (Westliche), die auf lauten Motorrädern scheinbar ohne Verkehrsregeln durch die Strassen flitzen, aufgetakelte Thai-Teens, die Massagen (und noch ein wenig mehr...) anbieten, und Pizza- und Spaghettitempel an jeder Ecke. Deshalb brach ich nach nur einer Übernachtung in der Pension eines äusserst schmierigen Deutschen auf zur etwa 100km entfernten Insel Koh Tao. Die „Schildkröteninsel“, wie sie übersetzt heisst, ist noch keine Beute des Massentourismus geworden. So geht es dort schön ruhig und gemächlich zu und her – perfekt zum Ausspannen an den weissen Stränden und zum Baden im kristallklaren Wasser, wo man sich an den vielen farbigen Fischen erfreuen kann. Blick über den Strand im abgelegenen Hat Sai Deng, das man nach 20 Minuten Fahrt im Schritttempo über gefährliche Staub-Gebirgs-Strassen erreicht. Mein Hausstrand in Koh Tao Die Aussicht von meinem traumhaften, rustikalen Holzbungalow. Das Meer befindet sich gleich hinter den Palmen. Der Strom wurde übrigens mit Generatoren erzeugt und kurz nach diesem Bild ausgeschaltet Die Hauptstrasse durch den grössten Ort der Insel. Richtig gemütlich! Dann musste ich mich schon wieder vom schönen Koh Tao verabschieden. Per langsamem und etwas heruntergekommenem Boot, das in den respektablen Wellen ordentlich hin- und hergeworfen wurde, ging’s zurück ans Festland. Just bei Sonnenuntergang trafen wir im Hafen der Kleinstadt (125'000 Einwohner) Chumphon ein. Per Nachtbus (VIP-Klasse, kostete umgerechnet nur 6 Euro für die 8 Stunden Fahrt) ging es dann nach Bangkok. Morgens um vier, ich habe es endlich geschafft einzuschlafen, rüttelt mich der Fahrer mit einem hektischen „Bängkok, Bängkok“ wach. Die „Stadt der Engel“ fühlt sich eher höllisch an – die Hitze ist grausam, der Gestank fürchterlich, eine Horde tuk-tuk-Fahrer hat mich schon auf der Bustreppe umringt und jeder bietet sein Gefährt in steigender Lautstärke an. Welcome to Bangkok! Der Megamoloch (12 Millionen Einwohner!!) ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Die Hektik frühmorgens war noch gar nichts. Wenn der Tag anbricht geht’s erst richtig los. Die Sonne brennt gnadenlos nieder, die Bürgersteige füllen sich mit Händlern, in den Strassen geht das Hupkonzert los, und die Stadt erstickt nicht nur im Gestank des zähfliessenden Verkehrs sondern auch in der Kakafonie aus jaulenden, alten Bussen und penetrant-scheppernden tuk-tuks. Bangkok ist aber auch das Epizentrum des Tourismus. Alles ist auf die Kultur- und Singha-Bier-durstigen Horden ausgerichtet, und man vergisst gerne mal, dass man in Asien ist. Dreh- und Angelpunkt dieses Business ist die berühmt-berüchtigte Khao San Road, wo der AUA! (Ausländeranteil ) gefährlich nahe bei 100 Prozent liegt und der bunte Mix aus rot-nackigen Skandinaviern, schunkelnden Deutschen und gröhlenden Engländern ein perfektes Mallorca-Abbild kreiert. Natürlich kann man sich vom Touristenstrom entfernen. Schön wird Bangkok zwar auch dann nicht, aber wenigstens authentisch. Einheimischenmärkte, Suppen- und Reisküchen mit einfachen aber nahrhaften Kreationen für 30 Eurocent und schön dekorierte kleine Tempelchen und Schreine an jeder Strassenecke. Nach der strapaziösen Bus-Fahrt bin ich froh, morgens um 6 noch ein freies Zimmer zu finden. Der logismässige Tiefpunkt, hat aber auch nur einen Franken gekostet: Tempelbewacher Bangkok wie es leibt und lebt in Chinatown. Die tuk-tuks warten (=hupen und rufen) am Strassenrand auf Touristen, die Busse pflügen sich durch den dichten Verkehr während sich die Strassenhändler immer wieder neu im Besucherstrom positionieren. Die Hauptattraktion Bangkoks ist wohl der pompöse Königspalast, in dem sich auch ein Kloster befindet, nämlich das Wat Phra Kaeo, dessen Dach mit den verschiedenen Prangs (diese fingerförmigen "Säulen") man hier sieht. Ein paar Detailstudien der mystischen Riesen und Dämonen... Einen Katzensprung vom Palast entfernt liegt ein weiterer Tempel, Wat Pho, erbaut 1788 und damit der älteste Tempel von Bangkok. Er beherbergt einen 42 Meter langen, liegenden Buddha. Impressionen vom Markt... Am Chao Phraya Fluss entlang sind noch ein paar wenige, einfache Häuser stehen geblieben, die auch noch immer bewohnt werden. Ein starker Kontrast zu den neu errichteten Betonpalästen in den Geschäftsvierteln Auch am Fluss, der Lebensader der Stadt, steht der eindrückliche Wat Arun – der Tempel der Morgenröte, hier allerdings im Abendlicht. Zum Schluss lassen wir den Trubel hinter uns, nehmen den Lift 61 Stockwerte hoch und betreten die Vertigo Bar auf dem Dach eines Hochhauses. Hier hat man nicht nur Drinks zu Europäerpreisen (grml), sondern auch eine schöne Aussicht auf die Metropole, die einem zu Füssen liegt: Und aus dem überaus hektischen Bangkok geht’s nun auf einen Trip für die Seele. Wir verlassen die 12-Millionen-Metropole und fliegen 2 Stunden nordwärts, in die tiefsten Hügel von Laos. Das Land ist noch etwas unentdeckt und auch technologisch noch sehr unentwickelt. Nur die wenigsten Strassen sind asphaltiert, Internet und Mobiltelefonie haben noch kaum Einzug gehalten. Dafür sind die Leute umso freundlicher, und fährt man mit dem Fahrrad durch die kleinen Dörfchen, die aus einfachen Bambushütten bestehen, winken einem alle Kinder überschwinglich zu, erstaunt über die Hautfarbe und Grösse der falangs. Das alles gibt's im nächsten Teil...! |