Hat einem Asien einmal in seinen Bann gezogen, kommt man nur schwer wieder davon los. So ging es für mich und meine Familie auch diesen Winter wieder nach Osten. Erst stand etwas Sightseeing auf dem Programm, danach zwei Wochen Strandferien. Nirgendwo sonst kommen so viele Kulturen zusammen wie in Grossstädten. Es ist aber nicht nur diese Verschmelzung, welche die Orte besuchenswert macht, sondern auch ihr individueller Charakter: Chiang Mai, die traditionelle, mit vielen Tempeln und Pagoden geschmückte kulturelle Hauptstadt Thailands. Kuala Lumpur, wo die islamische Tradition auf asiatisches Streben nach vorne trifft. Und Hong Kong, welches in vielen Belangen futuristisch anmutet, ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen. Und Macau, ein Mix aus Portugal und China.
Mangels einer Direktverbindung zw. Chiang Mai und Hong Kong wurde das ganze „a big mess“ und ein ziemliches Durcheinandergefliege. Hätte gerne weniger Kerosin verbrannt, aber eben...
Inhalt
- Chiang Mai: Die beschauliche Stadt aus Tempeln und Pagoden
- Kuala Lumpur: Zwischen islamischer Tradition und asiatischer Moderne
- Macau: Kasinostadt auf portugiesischen Ruinen
- Hong Kong: Futuristischer Finanzplatz mit alten chinesischen Wurzeln
Goodbye Zurich!
Good morning Singapore!
Singapur ist echt ein toller Flughafen. In diesem Wissen haben wir einen Stop von 6 Stunden eingebaut und uns u.a. am Pool mit Vorfeldsicht vergnügt (zugegeben, in Zürich würde das wohl an der Temperatur scheitern – aber ein Hallenbad im neuen Dock B wär doch was *g*)
Chiang Mai: Die beschauliche Stadt aus Tempeln und Pagoden
Ein untrügerisches Zeichen, dass man in Thailand ist: König Bhumibol winkt einem von übergrossen Plakatwänden entgegen. On finals Rwy36 in Chiang Mai – das Hochhaus im Hintergrund ist, wie sich später herausstellen sollte, unser Hotel
Nächster Tag, Stadtrundgang resp. Tempeljagd. Ein paar Detailschüsse...
Drachenskulpturen sah man an allen Ecken...
...und Enden!
Die grosse Stupa aus dem 14.Jh, Zentrum der Tempelanlage Wat Chedi Luang
Die meisten Tempel liegen nahe beisammen in der Altstadt. Manchmal kommt man um eine Fahrt in einem tuk-tuk (motorisiertes Dreiradtaxi) aber nicht herum, auch wenn mich nur wenige Leute so zur Weissglut zu treiben vermögen wie lauthals um Kunden schreiende tuk-tuk-Fahrer. Aber bei Fahrtpreisen um 1€ für 15min werde ich halt doch schwach...
Na wenigstens war unser Gefährt schön bemalt!
Betende in einem weiteren Tempel. In Thailand gelten die Füsse als unterstes Körperteil als schmutzig und sollten daher nie jemandem –und schon gar nicht Buddha!- entgegengestreckt werden. Darum knien sie alle...
Wat Phra Singh, eine weitere wunderschöne Tempelanlage
Innenleben eines weiteren Tempels (keine Ahnung welcher – hatte das Zählen nach der zehnten Stätte aufgegeben ;))
Noch ein Drache im Abendlicht, auch wenn ihm die Zahnlücke nicht so doll steht...
Am zweiten und letzten Tag stand ein Ausflug auf den Berg Doi Suthep an, der über der Stadt thront und –wie könnte es anders sein- einen weiteren Tempel beherbergt. Die Fahrt über die kurvenreiche Passstrasse legt man am besten im zweiten typischen thailändischen Verkehrsmittel zurück: Auf der Ladebrücke eines songthaew, eines umgebauten Pickup-Trucks
Oben angekommen galt es, eine Drachentreppe zu erklimmen...
...die einem schliesslich „on top“ auslädt!
Kleines Panorama, rechts erkennt man den Airport
Natürlich kam ich auch da nicht an meinen geliebten Drachen vorbei :D
Thailändische Gegensätze: Einmal lieblich...
...einmal Chaos!
Auf dem Fussmarsch zurück ins Hotel stolperten wir in einem Hinterhof über diesen Tempel – und erhielten von einem Anwohner eine ausgedehnte Gratisführung (war aber auch das erste Mal, dass ich einem Thai begegnete, der etwas unentgeltlich tat...*g*)
Das Hotel (Centara Duangtawan) war ein echter Glücksgriff: Zentralste Lage, gefühltes Vierstern-Doppelzimmer inkl. Frühstück für 40€ - und dann hatten sie uns noch im 23. Stock, gleich unter dem Dach, einquartiert! Die Aussicht war atemberaubend!
Blick hinunter auf den Night Market, wo ich –bei T-Shirt-Preisen von 2€- gleich meine Garderobe `09 zusammengekauft habe :D
Am nächsten Morgen ging’s mit dem Pickup zum Airport und mit dem asiatischen Billigflieger Air Asia nach Kuala Lumpur. Die SID führte direkt über die Stadt, im Hintergrund ist der Airport erkennbar
Wer erkennt diese Insel, die auch schon mehrfach im FF auftrat?
Braucht wer ne Palme?
Kuala Lumpur: Zwischen islamischer Tradition und asiatischer Moderne
Good Morning KL!
Weiter ging’s auf den Menara Kuala Lumpur, den nationalen Funkturm – der vierthöchste der Welt!
Die Nationalmoschee, Masjid Negara (im Gegensatz zum buddhistischen Thailand ist Malaysia ein muslimisches Land)
Merdeka Square, der Platz der Unabhängigkeit mit alten britischen Kolonialbauten
Da ich KL schon zwei Jahre zuvor alleine als Backpacker besucht habe, liess ich die Kamera meist im Rucksack. Bei (lt. Accuweather) gefühlten 50°C war ohnehin jede Bewegung eine zuviel. Daher hier nochmals drei Impressionen aus dem damaligen Reisebericht: Spielerei mit dem Merdeka-Turm, dem Fernsehturm und den Twin Towers
Und nochmals so eine Komposition
Masjid Jamek, eine weitere Moschee mit unzähligen Türmchen
Die Twin Towers sind bei Tag schon nett – ihre wirkliche Pracht entfalten sie aber erst bei Nacht!
Nach zwei Nächten im übermässig heissen KL ging’s vier Stunden nach Norden, nach Hong Kong. Der Effekt war riesig: Die Temperatur betrug nur noch um die 10-15°C und die Wolkendecke blieb die ganzen 5 Tage über geschlossen.
Macau: Kasinostadt auf portugiesischen Ruinen
Gleich am ersten Tag nahmen wir die Fähre nach Macau. Die ehemalige portugiesische Kolonie und seit 1999 chinesische Sonderverwaltungszone ist nur eine gute Stunde von HK entfernt. Das Guidebook pries die Stadt als „äusserst charmant“.
Nun ähm...
...*grübel*...
...hab’ ich mich verlesen?
Ah ne, da, endlich! Im innersten Kern der Altstadt (übrigens UNESCO-Weltkulturerbe!) fanden wir doch noch das, was wir von der ganzen Stadt erwartet hatten
Wahrzeichen Macaos sind die Ruinas de Sao Paulo, v.a. die eine übrig gebliebene Fassade, nachdem die im 17.Jh. erbaute Kirche kurz nach ihrer Fertigstellung abbrannte.
Überblick vom Kirchenvorplatz auf die Altstadt
Farbklecks gefällig? Das chinesische Neujahr stand kurz bevor, und überall waren Dekorationen angebracht, so auch unzählige Figuren:
Da das Jahr des Stieres nahte, waren vor allem dessen Umsetzungen omnipräsent und wünschten einem an jeder Strassenecke einen guten Rutsch
Etwas fehlt noch – der markante Bau ist einigen sicher schon im Hintergrund aufgefallen: Das 258m hohe „Grand Lisboa“, ein Wolkenkratzer der spezielleren Art, fertiggestellt 2008 und einer Lotusblüte nachempfunden!
Das Grand Lisboa ist nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Casino – eines von Dutzenden in Macao, dem Las Vegas des Ostens!
Hong Kong: Futuristischer Finanzplatz mit alten chinesischen Wurzeln
Am nächsten Tag ist Sightseeing in Hong Kong angesagt. Zuerst geht es mit der Star Ferry auf die andere Seite des Hafens. Der weisse, geschlossene und klimatisierte Teil ist die erste Klasse, die luftige Holzklasse erstrahlt in grün. Seit 1888 werden mit diesen Kähnen täglich 70'000 Menschen durch den Hafen geschippert!
Und dann das Wunder (es einen guten Riecher zu nennen, wäre doch etwas vermessen ;)): Genau als wir auf dem sensationellen Victoria Peak Lookout-Point ankamen, riss die Wolkendecke für die einzigen 10 Minuten während unserer ganzen Zeit in Hong Kong auf
Uff!
Bank of China Tower, mit 367m der dritthöchste Wolkenkratzer in Hong Kong
Lippo Centre, das Koalas nachempfunden sein soll, die einen Baum emporkraxeln
Schlichtheit...
...und Durcheinander!
Kurzer Blick in den Man Mo-Tempel
Eine wahnsinnige Stadt!
Nächtliches Panorama, während sich ein Cruiseship vom Acker macht. Herausragend der 2IFC-Tower, mit seinen 415m das höchste Gebäude Hong Kongs
Obiger Shot entstand auf der Suche nach einem guten Platz, um das Chinese New Year-Feuerwerk zu verfolgen. Am nächsten Tag war ich 3 Stunden vor Beginn des Spektakels vor Ort und konnte mir gerade noch einen Platz in der 1. Reihe sichern! Punkt 20 Uhr ging’s los – und wie!
Links versperrte leider eine Hauswand die Sicht auf den letzten Zehntel. Trotzdem schön!
Am nächsten Tag beklagten sich die Zeitungen, das Feuerwerk sei zu klein ausgefallen. Hallo?!
Bis zum Schlussbouquet war dann der Hafen leider komplett eingenebelt, u.a. auch weil eine der Barken (die mittlere) Feuer fing! Natürlich waren aber auch die 23'888 Kracher im Wert von rund 500'000 Euro nicht unschuldig!
Da das gigantische Feuerwerk auf bewegten Bildern noch viel eindrücklicher ist, hier ein Video des Grande Finale, welches ich neben dem Fernauslöser-Dauerdrücken noch aufgenommen habe: Video Am nächsten Tag ging’s dann wieder in die Wärme – ein ausgebuchter A333 der Thai brachte uns und hunderte sonnenhungrige Hong Konger (kanns ihnen nicht verdenken :rolleyes: ) ins Ferienparadies Phuket.
Wir genossen den Sandstrand, das perfekte Wetter sowie das billige und immer köstliche Essen (Seafood-Platte für 3-4 Euro!!), nach Ausflügen war uns nach dem straffen Cityhopping-Programm zuvor nicht mehr zumute.
Wobei, ganz so ruhig verliefen meine Ferien auch nicht, denn das war die Aussicht von unserem Strand – den Rest könnt ihr euch ja denken, der Thread im Spotter Corner folgt bald :rolleyes:
Viel zu schnell war auch diese Zeit wieder um. Ein letztes Mal den Sonnenuntergang genossen...
...und als es das nächste Mal hell wurde, sah die Umgebung heute morgen schon wieder so aus – schon verrückt!
Ich hoffe, die Bilder haben gefallen. Als Destinationen herausragend waren v.a. Chiang Mai und natürlich Hong Kong, eine unglaubliche Stadt. Badeferien in Thailand sind immer wieder zu empfehlen und dank dem dortigen Preisniveau gar günstiger als das Mittelmeer!